Steigende Lebenshaltungskosten, stagnierende BAföG-Sätze: Die meisten Studierenden in Deutschland sind chronisch knapp bei Kasse. Aus Notwendigkeit oder dem Wunsch nach mehr finanzieller Unabhängigkeit arbeiten deshalb immer mehr Studierende, um den eigenen Kontostand aufzubessern. Der Stellenmarkt des Kölner Studierendenwerks unterstützt Dich auf dem Weg zum Nebenjob, nicht nur mit Jobangeboten aus Deiner Region, sondern auch mit jeder Menge nützlicher Tipps und Informationen – von der Wahl des geeigneten Arbeitsmodells bis zur erfolgreichen Bewerbung!
Arbeiten während des Studiums: Für die Mehrheit der Studierenden in Deutschland ist das eine Selbstverständlichkeit. Für viele begründet der studentische Nebenjob dabei die ersten Berührungspunkte mit arbeitsrechtlichen Bestimmungen überhaupt. Damit Du im Dschungel des studentischen Arbeitsmarktes die für Dich lohnenswerteste Lösung findest, informieren wir vom Stellenmarkt des Kölner Studierendenwerks Dich über Deine Rechte und Pflichten und geben Hilfestellung im Bewerbungsprozess.
Arbeitsrechtliche Bestimmungen: Arbeitszeiten und Verdienstgrenzen
Wer in Deutschland an einer staatlich anerkannten Hochschule eingeschrieben ist, gilt als ordentlicher Studierender. Dieser Status bringt arbeitsrechtlich viele Vorteile, aber auch einige Einschränkungen mit sich. So musst Du während des Studiums grundsätzlich weder Sozialversicherungsbeiträge noch Steuern zahlen. Weil der Gesetzgeber die akademische Ausbildung aber als Deinen ‘Hauptberuf’ erachtet, bist Du als studentischer Arbeitnehmer im Gegenzug gewissen Regularien unterworfen.
Als ordentlicher Studierender ist Dein Arbeitspensum in der Vorlesungszeit in den allermeisten Beschäftigungsverhältnissen zunächst auf maximal 20 Stunden pro Woche begrenzt. In den Semesterferien kannst Du das Stundenkontingent hingegen nach Belieben erhöhen, auch ausschließlich am Wochenende,abends oder nachts geleistete Arbeitszeiten können eine Ausnahme dieser Regel begründen.
Neben der Arbeitszeit ist auch die Höhe des Einkommens entscheidend, um Deinen Status als ordentliche:r Studierende:r nicht zu gefährden. Damit Du die Vorzüge eines regelmäßigen steuer- und sozialversicherungsfreien Zuverdienst genießen kannst, musst Du Dich an entsprechende Verdienstgrenzen halten. Beträgt Dein durchschnittlicher Monatslohn auf das Jahr hochgerechnet mehr als 450 Euro, begründet dies arbeitsrechtlich ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis. Die Konsequenz: Du musst rückwirkend auf Dein gesamtes erwirtschaftetes Einkommen Steuern und Sozialabgaben entrichten! Vorsicht ist deshalb bereits bei einmaligen Sonderzahlungen wie dem vielerorts üblichen Urlaubs- oder Weihnachtsgeld geboten. Vor allem BAföG-Empfänger:innen und Stipendiat:innen sollten sich vor Beginn eines Arbeitsverhältnisses gründlich über geltende Verdienstgrenzen informieren, ansonsten drohen schmerzhafte Kürzungen.
Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel: Ausführliche Informationen zu Verdienstgrenzen findest Du in unserem Jobratgeber.
Arbeitsmodelle: Minijobs, Werkstudent:innen und Ehrenamt
Aufgrund der auch für Arbeitgebenden geltenden Vorteile sind Studierende in vielen Bereichen attraktive Arbeitskräfte. Doch Studierendenjob ist nicht gleich Studierendenjob! Bei der Wahl des geeigneten Nebenverdiensts solltest Du neben den jeweiligen arbeitsrechtlichen Aspekten vor allem Deine individuellen Bedürfnisse berücksichtigen. Schließlich nützt der Verdienst wenig, wenn der universitäre Alltag zu sehr darunter leidet.
Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse, besser bekannt als 450-Euro- oder Minijobs, erfreuen sich aus gutem Grund unter Studierenden großer Beliebtheit. Flexible Arbeitszeiten, unkomplizierte Vergütung und konforme Verdienstgrenzen führen zu einer besonders hohen Vereinbarkeit von Studium und Minijob. Neben konventionellen Tätigkeiten im gewerblichen Sektor wie Einzelhandel oder Gastronomie können auch Privathaushalte Minijobber unterhalten. Darunter fallen haushaltsnahe Dienstleistungen wie Kochen, Putzen, Wäsche waschen, Bügeln, Einkaufen und Gartenarbeit. Auch die Betreuung von Kindern, kranken, alten und pflegebedürftigen Menschen ist als Minijob möglich.
Eine weitere, für Studierende besonders attraktive Variante der geringfügigen Beschäftigung sind sogenannte kurzfristige Beschäftigungen. Hierzu zählen alle Arten von Gelegenheits-, Ferien- oder Aushilfsjobs: Der T-Shirt-Verkauf auf einem einwöchigen Festival genauso wie sporadische Kinderbetreuung oder saisonale Tätigkeiten in Gastronomie oder Landwirtschaft. Im Unterschied zu längerfristig angelegten Minijobs ist die Höhe des Verdienstes unerheblich – stattdessen greift dann jedoch eine strikte zeitliche Begrenzung: Bei weniger als fünf Arbeitstagen pro Woche liegt diese bei insgesamt 70 Arbeitstagen; bei mindestens fünf Arbeitstagen pro Woche darf das Beschäftigungsverhältnis nicht länger als drei Monate dauern. Die Befristung des Arbeitsverhältnisses muss im Vorfeld vertraglich geregelt sein.
Bei einem Minijob zählt in der Regel der Zuverdienst mehr als die Berufserfahrung. Wenn Du auf der Suche nach einer Stelle mit mehr inhaltlicher Nähe zu Deinem Studium bist, ist eine Beschäftigung als Werkstudent:in möglicherweise das Richtige für Dich, denn entsprechende Jobs sind in der Regel fachspezifisch angelegt. Natürlich kannst Du auch in fachfremden Nebenjobs auf dem Arbeitsmarkt relevante Fähigkeiten erwerben; die Möglichkeit, einschlägige Berufserfahrung zu sammeln und Kontakte zu knüpfen, ist jedoch in konventionellen Studierdendenjobs eher die Ausnahme.
Als Werkstudent:in unterliegst Du zudem gesonderten arbeitsrechtlichen Bestimmungen. So bist Du unabhängig von der Höhe Deines Einkommens weitestgehend von Sozialabgaben befreit, d.h. Du darfst mehr als 450 Euro monatlich verdienen. Steuerrechtlich bist Du allerdings mit nichtstudentischen Teilzeitkräften gleichgestellt. Ab einem bestimmten Monats- bzw. Jahreseinkommen musst Du Lohn- und Einkommenssteuer entrichten. Bei einem Freibetrag von 9.168 Euro pro Jahr musst Du Dich aber ganz schön ins Zeug legen, um tatsächlich steuerpflichtig zu sein.
Eine weitere Möglichkeit, während Deines Studiums Dein Einkommen unkompliziert aufzubessern, bietet das Ehrenamt. Gemeinnütziges Engagement kann mit steuerfreien Aufwandsentschädigungen wie der Ehrenamts- oder Übungsleiterpauschale entlohnt werden.
Sämtliche Vor- und Nachteile verschiedener studentischer Arbeitsmodelle nehmen wir in unserem Jobratgeber regelmäßig ausführlich unter die Lupe!
Erfolgreiche Bewerbungsstrategien: Erste Schritte
Soweit die Theorie, aber wie gestaltest Du die eigentliche Jobsuche erfolgreich? Der Weg zum studentischen Nebenjob beginnt in aller Regel mit der Recherche. Stellenanzeigen sind dabei zumeist der erste Kontaktpunkt zwischen Dir und einem:einer potentiellen Arbeitgeber:in und enthalten eine Fülle an Informationen, von der eigentlichen Tätigkeitsbeschreibung bis hin zu Anforderungen und Erwartungen an zukünftige Mitarbeiter. Lies jede Stellenanzeige deshalb mehrmals vollständig langsam und aufmerksam durch. Dazu gehören auch Angaben zum Aufbau und Adressaten Deiner Bewerbung; um nicht bereits an den formalen Bedingungen zu scheitern, solltest Du diese gewissenhaft befolgen.
Umgekehrt erlauben Stellenanzeigen auch Rückschlüsse über das jeweilige Unternehmen. Abgesehen von den einzelnen inhaltlichen Angaben solltest Du Dir deshalb immer auch Zeit nehmen, eine Anzeige ganzheitlich auf Dich wirken zu lassen: Wirkt die Anzeige auf Dich optisch ansprechend? Sind die Informationen aussagekräftig formuliert und strukturiert dargestellt? Ist der Ton formal und sachlich oder handelt es sich um eine eher lockere Ansprache? Diese Eindrücke helfen Dir später, im Anschreiben den richtigen Ton anzuschlagen. Du kannst Dir derartige Informationen aber auch anderweitig zunutze machen, in dem Du in Deiner Bewerbung zum Beispiel bestimmte visuelle oder strukturelle Elemente aufgreifst.
Anders als vermeintliche Expert:innen behaupten, gibt es für die Bewerbung selbst leider keine universelle Erfolgsformel. Schließlich bewertet jede:r Personaler:in im Endeffekt anhand unterschiedlicher Kriterien. Dennoch bist Du gut beraten, einige grundsätzliche Konventionen in Sachen Sorgfalt und Genauigkeit zu berücksichtigen.
Formale Fehler in Deinen Unterlagen sind fatal, lassen sich aber glücklicherweise leicht vermeiden. Anschreiben und Lebenslauf sollten im Aufbau und Inhalt zielgenau auf die jeweilige Ausschreibung angepasst sein. Informiere Dich nach Möglichkeit auch jenseits des Stellengesuchs über Deinen potentiellen Arbeitgebenden. Bemühe Dich, Deine Motivation und Eignung glaubhaft zu vermitteln und wo möglich zu belegen, ohne in schamlose Selbstdarstellung zu verfallen. Versuche stets, vorhandene Fähigkeiten oder Erfahrungen in unmittelbaren Bezug zu der ausgeschriebenen Stelle zu setzen: Indem Du Deinen Mehrwert für das Unternehmen vorschaltest, vermeidest Du einen ermüdenden, egozentrischen Schreibstil.
Um sich von der Masse des Bewerberfeldes abzuheben, solltest Du zugunsten individueller und innovativer Formulierungen auf standardisierte Phrasen verzichten. Dies ist zugegeben zuweilen eine Gratwanderung, kann Deine Chancen im Idealfall aber erheblich erhöhen. In keinem Fall solltest Du Dich im Versuch, zu gefallen oder zu imponieren, zu sehr kompromittieren. Richtig eingesetzt kann Authentizität an sich auch im Bewerbungsprozess ein hohes Gut bedeuten.
Jede Menge weitere Hinweise zum gesamten Bewerbungsprozess findest Du im Jobratgeber des Kölner Studierendenwerks.
Deine Stadt, Dein Job: Der Stellenmarkt des Kölner Studierendenwerks
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Als Schnittstelle zwischen Unternehmen und Studierenden vermitteln wir erfolgreich gezielt Angebote, die sich perfekt mit dem Uni-Alltag verbinden lassen. Also raus aus dem Hörsaal und auf zum Stellenmarkt: Nutze unsere Filter, um gezielt nach branchenspezifischen Ausschreibungen zu suchen oder schau einfach mal rein, was der Markt allgemein so hergibt! Wir wünschen viel Vergnügen beim Stöbern und viel Erfolg bei der Jobsuche!
Das Kölner Jobportal wird von der Deutschen Hochschulwerbung und –vertriebs GmbH in Kooperation mit dem Kölner Studierendenwerk betrieben.