studis für studis: best tandem 2.0

ein beitrag aus ausgabe 1
vom 11.03.2020
Verfasst von Elisabet Bästlein
Das Ziel unserer Hoch­schule und des AStA ist es, jeder Person ein Studium zu ermöglichen. Denn unsere Devise ist: Bildung ist ein Menschen­recht. Es ist ein überholtes Denken, dass die akademischen Berufs­gruppen denjenigen vorbehalten sind, die das Privileg haben, gesund, belastbar, einheimisch und wohlhabend zu sein. Sowohl der AStA als auch die Hoch­schule haben daher verschiedene Projekte zur Unter­stützung der Studierenden ins Leben gerufen: Eines davon ist „Best Tandem”.

In Anlehnung an das Peer-Mentoring- Programm der TU Dortmund, richtet sich das Best-Tandem-Projekt an Menschen, die
mit einer Beein­trächtigung, chronischen oder psychischen Erkrankung ein Studium beginnen oder nach längerem Krank­heitsfall wieder einsteigen. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes „Peer-to-Peer- Mentoring”, also eine niedrig­schwellige Begleitung für Studien­anfänger:innen durch Studierende ab dem 3. Semester. Die Mentor:innen, die selbst Erfahrung im Studium mit Beein­trächtigung, chronischer oder psychischer Erkrankung haben, durchlaufen ein dreitägiges Qualifizerungs­training. Daraufhin erfolgt die Bildung von Tandems (Zweier­gruppen) in einer Kick-Off Veranstaltung zu Beginn des Winter­semesters. Während des Semesters finden drei bis vier Einzel­treffen in den Tandems statt.

Initiiert wurde das Programm an der Hoch­schule von der Beauftragten für Studierende mit Beein­trächtigung, Nadine Fischer. Das Coaching wird unterstützt durch Anna Gähl, Leiterin der Kompetenz­werkstatt, und Ute Dohmen.

„Die Mentor:innen sind keine Fachkräfte. Sie sollen eine erste Anlaufstelle für die Mentees sein, die bei Einstieg und Orientierung zum Studienbeginn hilft. Das ersetzt keine Studienassistenz oder ähnliche Unterstützung”, erklärt Nadine Fischer im Interview. „Schon die Anmeldung erfolgt unter der Fragestellung: Was trauen die Mentor:innen sich zu? Das Pairing orientiert sich an diesen Angaben. Dabei wird auch Rücksicht auf die Art der Beeinträchtigung genommen, allerdings unterliegen diesbezüglich alle Daten strengster Vertraulichkeit. Es muss bei der Anmeldung keine konkrete Diagnose angegeben werden und auch Mentor:innen und Mentees erfahren von uns nichts über die Beeinträchtigungen der jeweiligen
Tandempartner:innen.”

Zwar ist das Programm bereits im Wintersemester 2019 erfolgreich gestartet, aber durch die Corona-Krise ändert sich in der Umsetzung einiges. Best Tandem 2.0 findet im Wintersemester 2020 erstmals vollständig digital statt – inklusive einer digitalen Weihnachtsfeier – um auch die Risikogruppen zu schützen. Die zentrale Herausforderung von Best Tandem 2.0 war es also, das Projekt so umzugestalten, dass es ohne persönlichen Kontakt realisiert werden kann.

Nach ausgiebiger Umstrukturierung konnte auch diese Aufgabe bewältigt werden und Best Tandem 2.0 wird im Wintersemester 20/21 starten.

Elisabet Bästlein

Elisabet Bästlein

Redaktionsleitung

Elisabet versuchte einige Jahre lang vergeblich, ihr Studium der pharmazeutischen Chemie zu beenden. Heute arbeitet sie als Content-Managerin für ein Unternehmen in Bonn. Vor ihrer Studien­zeit war sie als freie Journalistin in der Kreis­redaktion Nord­friesland des Schleswig-Holsteinischen Zeitungs­verlages (sh:z) tätig.

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