geschlechtergerechte sprache – ein kleiner leitfaden
„Ein Vater fährt mit seinem Sohn im Auto. Sie ve unglücken. Der Vater stirbt an der Unfallstelle. Der Sohn wird schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert und muss operiert werden. Ein Arzt eilt in den OP, tritt an den Operationstisch heran, auf dem der Junge liegt, wird kreidebleich und sagt: „Ich bin nicht im Stande zu operieren. Dies ist mein Sohn. [Quelle: Leitfaden gendergerechte Sprache Universität zu Köln]“
Diese Geschichte irritiert: Hatte der Junge etwa zwei Väter? Bei „Arzt“ denken die meisten nicht an Frauen, auch wenn das generische Maskulinum eigentlich alle Geschlechter einschließen sollte. Sprache beeinflusst also Denken und Denken beeinflusst Handeln. Eine kleine Veränderung in der Sprache kann bereits viel bewirken: Frauen und Menschen, die sich weder nur als Frau noch ausschließlich als Mann sehen, werden repräsentiert und somit auch mitgedacht. Deswegen ist es wichtig, alle Geschlechter gleichmäßig anzusprechen. Das geht mit gendergerechter Sprache!
Wie richtig gendern?
Es gibt bisher keinen einheitlichen Weg, allerdings hat jeder Weg Vor- und Nachteile.
geschlechtsneutrale bezeichnungen („studierende“)
+ Neutral, kurz, verständlich
– Manchmal kompliziert zu bilden „Redakteur“ wird zu „Redaktion“
gender-gap („student_innen“)
+ Gap lässt Platz für alle Geschlechter
gender-sternchen („Student*innen“, „Ärzt*in“)
+ Sternchen umfasst alle Geschlechter
– Kombinierte Wörter schwer verständlich „Student*innenausweis“ daher: mit geschlechtsneutraler Variante kombinieren „Studierendenausweis“
gender-doppelpunkt („Student:innen“)
+ Online barrierefreier, da er von Screenreadern nicht vorgelesen wird
Paarformen wie „Studentinnen und Studenten“, Klammern „Student(inn)en“ oder Schrägstrich „Student/innen“ schließen Menschen außerhalb des binären Systems „Mann/Frau“ aus und sind daher nicht empfehlenswert — es sei denn es ist rechtlich erforderlich. Das ist allerdings meist nur in rechtlichen Dokumenten der Fall (§4 LGG NRW) Auch eine Anrede kann neutral formuliert werden: „Sehr geehrte Studierende und Professor*innen“ „Hallo /Guten Tag / Liebe*r Vorname Nachname
Ihr wollt mehr erfahren? Ihr wisst noch nicht wie ihr eure Hausarbeit korrekt gendert? Lest euch den „Leitfaden Gendergerechte Sprache“ der TH Köln bzw. der Universität zu Köln durch.