studis für studis: best tandem 2.0
In Anlehnung an das Peer-Mentoring- Programm der TU Dortmund, richtet sich das Best-Tandem-Projekt an Menschen, die
mit einer Beeinträchtigung, chronischen oder psychischen Erkrankung ein Studium beginnen oder nach längerem Krankheitsfall wieder einsteigen. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes „Peer-to-Peer- Mentoring”, also eine niedrigschwellige Begleitung für Studienanfänger:innen durch Studierende ab dem 3. Semester. Die Mentor:innen, die selbst Erfahrung im Studium mit Beeinträchtigung, chronischer oder psychischer Erkrankung haben, durchlaufen ein dreitägiges Qualifizerungstraining. Daraufhin erfolgt die Bildung von Tandems (Zweiergruppen) in einer Kick-Off Veranstaltung zu Beginn des Wintersemesters. Während des Semesters finden drei bis vier Einzeltreffen in den Tandems statt.
Initiiert wurde das Programm an der Hochschule von der Beauftragten für Studierende mit Beeinträchtigung, Nadine Fischer. Das Coaching wird unterstützt durch Anna Gähl, Leiterin der Kompetenzwerkstatt, und Ute Dohmen.
„Die Mentor:innen sind keine Fachkräfte. Sie sollen eine erste Anlaufstelle für die Mentees sein, die bei Einstieg und Orientierung zum Studienbeginn hilft. Das ersetzt keine Studienassistenz oder ähnliche Unterstützung”, erklärt Nadine Fischer im Interview. „Schon die Anmeldung erfolgt unter der Fragestellung: Was trauen die Mentor:innen sich zu? Das Pairing orientiert sich an diesen Angaben. Dabei wird auch Rücksicht auf die Art der Beeinträchtigung genommen, allerdings unterliegen diesbezüglich alle Daten strengster Vertraulichkeit. Es muss bei der Anmeldung keine konkrete Diagnose angegeben werden und auch Mentor:innen und Mentees erfahren von uns nichts über die Beeinträchtigungen der jeweiligen
Tandempartner:innen.”
Zwar ist das Programm bereits im Wintersemester 2019 erfolgreich gestartet, aber durch die Corona-Krise ändert sich in der Umsetzung einiges. Best Tandem 2.0 findet im Wintersemester 2020 erstmals vollständig digital statt – inklusive einer digitalen Weihnachtsfeier – um auch die Risikogruppen zu schützen. Die zentrale Herausforderung von Best Tandem 2.0 war es also, das Projekt so umzugestalten, dass es ohne persönlichen Kontakt realisiert werden kann.
Nach ausgiebiger Umstrukturierung konnte auch diese Aufgabe bewältigt werden und Best Tandem 2.0 wird im Wintersemester 20/21 starten.
Elisabet Bästlein
Redaktionsleitung
Elisabet versuchte einige Jahre lang vergeblich, ihr Studium der pharmazeutischen Chemie zu beenden. Heute arbeitet sie als Content-Managerin für ein Unternehmen in Bonn. Vor ihrer Studienzeit war sie als freie Journalistin in der Kreisredaktion Nordfriesland des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages (sh:z) tätig.